St. Bonifatius Wüstheuterode

Kirche St. Bonifatius

Bei der Kirche
37318 Wüstheuterode

Wüstheuterode

 

Zu den schönsten, bereits mehrfach im Landeswettbewerb ausgezeichneten Dörfern Thüringens, zählt Wüstheuterode mit derzeit 611 Einwohnern (Stand: 31.12.2015).

Am 24. August 1338 erscheint im Urkundenbuch derer von Hanstein erstmalig ein gesicherter Eintrag, der sich auf Wüstheuterode bezieht. - Das Stift "St. Martin" zu Heiligenstadt verkauft die Gerechtigkeiten (Zins-, Lehngerechtigkeiten sowie Gerichts­barkeit und den Blutbann) des Dorfes "Hadewartherode" mit der Wüstung Reckerode an Johann, Tilo, Heinrich Bernhard und Ditmar von Hanstein für 50 Mark löthigen Silbers. Der Zehnt beider Feldmarken sowie ein freier Zehnthof wurde nicht verkauft.

Es ist aber gewiss, dass Wüstheuterode sehr viel älter ist. Komplikationen gab es mit dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Ort Steinheuterode. Etwa 500 Jahre ist Hauterode nun mit der Burg Hanstein verbunden und gehörte bis zur Säkularisation 1802 zu Kur Mainz.

1424 wurde Hauterode in der Auseinandersetzung mit den Mühlhäusern durch Brand fast völlig zerstört. Ca. 60 Jahre war es eine Wüstung. Etwa um 1500 wurde das Dorf wieder aufgebaut. Dieser Zustand soll Ursache sein, dass im Volksmund das Präfix "Wüst" vor dem Hauptnamen auftaucht. Der offizielle Hauptname ist in der Kur Mainzer Zeit jedoch "Hauterode". In den unterschiedlichsten Urkunden tauchen aber viele verschiedene Schreibweisen auf (z. B. Hedewarderode, Heddeworterode, Hau­warterode, Heiterode, Heuterode). Die Vorsilbe "Wüst" erscheint erstmalig in einer Urkunde von 1627. Offiziell ist die Vorsilbe mit dem Hauptnamen nach 1802/07 im Gebrauch, als das Eichsfeld so auch Wüstheuterode preußisch wurde und zum Königreich Westfalen gehörte. Von 1815 bis 1945 war Wüstheuterode Teil der preußischen Provinz Sachsen. 1945 kam der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und war ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde das Leben der Wüstheuteröder durch die innerdeutsche Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.

(Quelle: VG Uder)